Gesundheit, Chemie und Wirkung von Kakao

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Gesundheit, Chemie und Wirkung

Rohkakao wird von vielen als „Superfood“ gefeiert. Tatsächlich enthält er eine Vielzahl bioaktiver Substanzen und Mineralien, die zu Wohlbefinden beitragen können. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail: Dosierung, Individualität und Verarbeitung beeinflussen die tatsächliche Wirkung.

Nährstoffe im Überblick

Rohkakao ist eine bemerkenswerte Quelle für Eisen, Magnesium, Zink, Kupfer und Kalium (webmd.com). Auch Antioxidantien in Form von Flavanolen sind reichlich vorhanden; diese können laut Harvard‑Forscher*innen helfen, das Risiko für chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden zu senken (hsph.harvard.edu). Polyphenole wirken als Radikalfänger, doch sie sind hitze- und verarbeitungsanfällig. Deshalb enthält naturbelassener Rohkakao meist mehr Antioxidantien als alkalisierter oder entölter Kakao (mrpoppleschocolate.co.uk).

Theobromin vs. Koffein

Die stimulierende Wirkung von Kakao beruht vor allem auf Theobromin, einem Alkaloid, das chemisch dem Koffein ähnelt. Theobromin wird langsamer aufgenommen und hat eine längere Halbwertszeit (happyherecacao.com). Es wirkt als sanfter Vasodilatator, erweitert also die Blutgefäße und kann dadurch den Blutdruck senken (happyherecacao.com). Im Gegensatz dazu stimuliert Koffein das zentrale Nervensystem stärker und führt bei manchen Menschen zu Nervosität und Schlafproblemen. In 20–25 g Rohkakao sind etwa 150–250 mg Theobromin enthalten – deutlich weniger Koffein als in einer Tasse Kaffee. Viele Konsumenten berichten von einem wachen, aber ruhigen Fokus.

Wirkung auf Stimmung und Geist

Rohkakao enthält Tryptophan, eine Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin, sowie geringe Mengen Anandamid, das an Endocannabinoid-Rezeptoren bindet. Gemeinsam mit Theobromin kann dies zu einer leichten Stimmungsaufhellung führen. In der „COSMOS“-Studie, die Nahrungsergänzungen aus Kakao untersuchte, reduzierten Kakaoflavonole zwar die kardiovaskuläre Sterblichkeit, aber die in den Kapseln enthaltenen Mengen wären nur mit hohen täglichen Schokoladenmengen erreichbar (hsph.harvard.edu). Daher ist Rohkakao eher als Nahrungsergänzung denn als Wunderheilmittel zu betrachten. Wie immer gilt: Wer Medikamente einnimmt, sollte die Interaktion mit Theobromin mit einer Fachperson besprechen.

Verträglichkeit und Dosierung

Menschen mit Histaminintoleranz, Nickelallergie oder empfindlichem Magen sollten vorsichtig dosieren. Rohkakao kann Gerbstoffe und Histamin enthalten und bei empfindlichen Personen Migräne oder Unwohlsein auslösen. Für Gesunde empfehlen Experten etwa 20–25 g Kakaopulver oder -paste pro Tag als „Wohlfühldosis“. Wer sensible Reaktionen spürt, kann die Menge reduzieren oder die Zubereitung mit milchfreien Alternativen testen.

Fazit

Rohkakao liefert wertvolle Mineralien und Antioxidantien und wirkt dank Theobromin als sanfte Stimulanz. Im Vergleich zu Kaffee fällt die Wirkung ausgewogener aus und hält länger. Trotzdem sollten Aussagen über wundersame Heilungen kritisch betrachtet werden: Studien zeigen zwar positive Trends, aber die wirksamen Mengen sind höher als man über gängige Portionen aufnehmen würde (hsph.harvard.edu). Wer auf Spitzenqualität setzt, wählt Rohkakao aus Criollo-Bohnen – nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch wegen des hohen Polyphenolgehalts.

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