
Rohkakao ist nicht nur ein Marketingbegriff, sondern bezeichnet eine besonders schonende Verarbeitung der Kakaobohne. Im Unterschied zu herkömmlichem Kakaopulver werden die Bohnen für Rohkakaoprodukte minimal erhitzt und nur kurz geröstet. WebMD definiert Cacao als „cocoa in its raw, less‑processed form“ (webmd.com). Die Bohnen stammen wie alle Kakaoarten aus den Früchten des Theobroma‑cacao‑Baums, doch sie werden nach der Ernte lediglich fermentiert, getrocknet und sanft angeröstet. Durch die geringe Hitzeeinwirkung bleiben hitzeempfindliche Inhaltsstoffe weitgehend erhalten; Healthline betont, dass solche Produkte aus „fermentierten, getrockneten, ungerösteten Bohnen“ bestehen und deshalb als weniger verarbeitet und potenziell gesünder gelten (healthline.com).
Nach der Ernte werden die Kakaofrüchte geöffnet, und die bohnenumhüllende Pulpe wird mehrere Tage fermentiert. Während dieses Prozesses bauen Hefen und Bakterien die Zucker ab und erzeugen Alkohol, Milchsäure und Essigsäure; in einer zweiten Phase übernehmen Milchsäurebakterien die Verarbeitung; in der dritten Phase oxidieren Essigsäurebakterien den Alkohol zu Essigsäure, wobei Hitze entsteht (pmc.ncbi.nlm.nih.gov). Diese Hitze sorgt dafür, dass die Bohnen keimen und sich Enzyme bilden, die Aromen vorprägen. Anschließend werden die Bohnen ein bis zwei Wochen in der Sonne getrocknet und anschließend kurz geröstet und von der Schale befreit. Für Rohkakao fallen die Rösttemperaturen deutlich niedriger aus als bei industrieller Schokolade, damit antioxidative Polyphenole, Theobromin und andere hitzeempfindliche Verbindungen erhalten bleiben.
Rohkakao hat einen intensiven, herben Geschmack mit erdigen und fruchtigen Noten, der sich deutlich von süßem Kakaopulver unterscheidet. Wer zum ersten Mal probiert, ist überrascht: Das Getränk ist weder zuckrig noch cremig, sondern eher wie ein kräftiger Espresso – nur ohne Koffeinspitzen. Die Textur hängt davon ab, wie fein die Bohnen vermahlen wurden: Von leicht groben Kakaonibs bis hin zu cremiger Kakaomasse ist alles möglich. Die Tatsache, dass Rohkakao nicht entölt ist, sorgt für eine reichhaltige Mundfülle. Und unter Kennern gilt: Je höher der Criollo‑Anteil, desto komplexer das Aromenspiel – aber dazu später.
und länger als Koffein und verursacht seltener Nervosität. Rohkakao ist zudem reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Eisen und Zink (webmd.com). In manchen spirituellen Kontexten wird Rohkakao als „Herzöffner“ genutzt; dafür wird eine dicke Paste aus schonend verarbeiteten Bohnen (oft Criollo) mit heißem Wasser zubereitet und bewusst in Zeremonien getrunken. Ob als Energiebooster, als Ritualdrink oder als Zutat in Smoothies – Rohkakao ist vielseitig. Beim Einkauf sollte man allerdings auf Transparenz achten: „Roh“ ist nicht geschützt, deshalb lohnt ein Blick auf Herkunft, Sorte und Verarbeitung.
Rohkakao ist mehr als eine Modeerscheinung. Er steht für eine schonende Verarbeitung, die natürliche Aromen und Inhaltsstoffe bewahrt. Gerade in der Qualität des Ausgangsmaterials liegen die Unterschiede: Wer Wert auf ein komplexes, ausgewogenes Aromaprofil legt, greift am besten zu Rohkakao mit hohem Anteil der edlen Criollo‑Bohne – sie gilt unter Connaisseurs als Königin der Kakaosorten. Ob man diese Krone schmeckt, hängt jedoch von persönlicher Vorliebe und Zubereitung ab.




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